Warum müssen Sie über den UFI-Code Bescheid wissen?
Wenn Sie oder einer Ihrer Familienangehörigen versehentlich mit einem Produkt in Kontakt kommen, das schädliche Chemikalien enthält, ist Ihr erster Ansprechpartner in den meisten Fällen entweder die Giftnotrufzentrale oder der ärztliche Notdienst.
In den vergangenen Jahren schätzten Giftnotrufzentralen, dass sie bei 40 % der eingehenden Anrufe Schwierigkeiten hatten, das betreffende Produkt schnell und genau zu identifizieren, was zu einem übervorsichtigen Umgang führte.
Wenn Sie also ab Januar 2021 in der EU ärztlichen Rat einholen, werden Sie möglicherweise nach dem UFI-Code gefragt, den Sie auf den Etiketten bestimmter chemischer Produkte des täglichen Bedarfs finden.
Die Idee des UFI-Codes ist einfach. Es handelt sich um einen 16-stelligen eindeutigen Rezepturidentifikator, der Angaben zum Produkt, seine Verwendungszwecke, Inhaltsstoffe und Toxizität miteinander verbindet. Mithilfe des Codes können die Mitarbeiter von Giftnotrufzentralen Sie oder Ihren Arzt gegebenenfalls leichter und schneller bezüglich einer korrekten Behandlung beraten.
Welche Produkte tragen einen UFI-Code?
Der UFI-Code findet sich auf Produkten, die gemäß der EU-Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung als gesundheitsgefährdend oder physikalische Gefahren eingestuft sind. Derart eingestufte Produkte weisen ein Piktogramm auf und können gesundheitsschädlich sein, wenn sie nicht korrekt verwendet werden.
Beispiele für Produkte, bei denen Sie einen UFI-Code erwarten können:
- Klebstoffe wie handelsübliche Klebestifte oder Spezialklebstoffe für Tapeten oder Fußbodenbeläge,
- Luftbehandlungsprodukte von Raumdesodorierungsmitteln bis hin zu Duftkerzen,
- Bastel- und Künstlerbedarf wie Finger- oder Hobbyfarben,
- Reinigungs- und Instandhaltungsprodukte sowohl für Innenräume wie Küchen oder Badezimmer als auch für Außenbereiche wie Terrassen oder gepflasterte Gehwege.
- Spezialreiniger, zum Beispiel für Autos oder Schuhe,
- Waschmittel für die Handwäsche oder die Waschmaschine, Geschirrspülmittel sowie Weichspüler,
- Liquids für E-Zigaretten,
- Gartenchemikalien wie Pflanzendünger und Pestizide,
- Baustoffe wie Zement und Mörtel,
- Farben und Beschichtungen,
- Brennstoffe wie flüssige Grillanzünder und Lampenöle und
- Tinten und Toner für Drucker.
Falls Sie den UFI-Code nicht finden können, kann dies daran liegen, dass die Unternehmen bis Anfang 2025 Zeit haben, ihn auf Etiketten hinzuzufügen, wenn ihr Produkt bereits vor 2021 auf dem Markt war.
Auf Etiketten von kosmetischen Produkten wie Haarfärbemitteln, Shampoo oder Haarspray oder bei pharmazeutischen Produkten finden Sie ebenfalls keinen UFI-Code, da diese anderen Gesetzen unterliegen.
Wo befindet sich der UFI auf dem Etikett?
Verpackungen gibt es in allen Formen und Größen. Deshalb finden Sie den UFI auf Produktetiketten nicht immer an genau der gleichen Stelle. Der UFI auf dem Produktetikett muss aber stets deutlich sichtbar sein, etwa in der Nähe des Handels- oder Markennamens oder bei den Gefahrenhinweisen, die beispielsweise das Warnsymbol und Ratschläge zur sicheren Verwendung des Produkts enthalten.
Er kann sich sogar direkt auf einem Produkt oder Produktaufkleber befinden, sollte aber nie auf dem Boden der Verpackung angebracht sein.
